Rückblicke 2014
Eine Übersicht unserer vergangenen Aktivitäten
Eine Übersicht unserer vergangenen Aktivitäten
„Ans Licht gebracht – Archäologie in mittelalterlichen Bergwerken“ war der Titel unseres diesjährigen Adventsvortrages, der in Dippoldiswalde stattfand. Die Referentin, Dr. Christiane Hemker vom Landesamt für Archäologie Sachsen, bot uns nicht nur interessante Hintergrundinformationen zum aktuellen Forschungsprojekt ArchaeoMontan sondern ließ es sich nicht nehmen, im Anschluss persönlich durch die Ausstellung „Silberrausch und Berggeschrey“ zu führen. Und so verbrachten nicht nur die Jüngsten einen informativen Nachmittag in Dippoldiswalde.
Bei schönstem Wetter konnte der Park in seiner Herbstpracht bewundert werden und es bestand ausreichend Gelegenheit, sich über die Pückler’schen Planungen und ihre Wiederherstellung zu informieren. Herzlicher Dank geht an unsere fachkundige Exkursionsleitung, Frau Dr. Cornelia Wenzel und Herrn Dr. Gunter Oettel!
Zwischen 18 Monaten und 80 Jahren waren die knapp 60 Teilnehmer an der Radtour am 20.09.2014 alt, die von Großenhain durch das Rödertal bis in den Raschützwald führte. Zu entdecken waren vor allem Friedhöfe und Siedlungen der Lausitzer Kultur und der jüngeren bis späten Römischen Kaiserzeit.
Einen Höhepunkt bildete die Ausgrabung eines spätbronzezeitlichen Gräberfeldes bei Cunnersdorf, einen zweiten die im Raschützwald verborgenen Reste einer mittelalterlichen Wüstung, die ebenso wie zahlreiche Kleindenkmäler seit Jahren von ehrenamtlichen Mitarbeitern aufgespürt und erfasst werden. An der Quersaer Basisstation der Großenhainer Grundlinie war die Radtour schließlich im 19. Jahrhundert angekommen. Bei strömendem Regen bot der Großenhainer Vermessungsingenieur Frank Schoppe eine spannende Einführung in die königlich-sächsische Landesvermessung der 1870er Jahre.
Zum Tag der Sachsen in Großenhain vom 05. bis 07.09.2014 befand sich die Archäologische Gesellschaft in Sachsen e.V. in der guten Gesellschaft anderer Vereine und Institutionen, die sich den Themenfeldern Natur, Umwelt, Geschichte und Denkmalpflege verschrieben haben. Diese lange Standgasse führte vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V., über uns und die Freunde des SMAC bis zum Landesverband Sachsen des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege, zu den Großenhainer Gartenfreunden sowie zum Staatsbetrieb Sachsenforst.
Informationsmaterial, vor allem zu unseren Radtouren, insbesondere aber unser Mitglied Markus Gruner, der am Samstag die Herstellung von Buntmetallobjekten vorführte, stießen auf rege Resonanz. Allen, die in diesem Jahr so tatkräftig geholfen haben, gilt unser herzlicher Dank!
Vor elf Jahren führte die Elbe zuletzt so wenig Wasser wie in diesem Sommer. Besser hätten die Bedingungen also für eine archäologische Begehung des trocken gefallenen Flussbettes am 05.07.2014 nicht sein können, als etwa 15 Kinder und ebenso viele Erwachsene die Schotterflächen nach Funden absuchten. Einen spannenderen Lernort hat das Stadtgebiet derzeit kaum zu bieten.
Auch wenn der mittelalterliche Vorläufer der Augustusbrücke auch diesmal nicht ultimativ in das Jahr 1170 datiert werden konnte und prähistorische Kleinfunde oder römische Münzen 30 Kinderadleraugen sicherlich nicht entgangen wären, lieferten die Kiesbänke unter und beidseits der Brückenbögen eine große Fundausbeute: Von spätmittelalterlicher Keramik bis zu Porzellan haben die jungen Archäologen unter fachkundiger Anleitung alles aufgespürt, was auf dem Grund der Elbe gerade abgelagert worden war.
Woher die Funde kommen, ist dabei kaum mehr genau zu ermitteln. Die Abrollung vieler Stücke verrät lange Transportwege. Bis auf behauene Sandsteinblöcke, die von älteren Brückenkonstruktionen stammen, kann nur ein Bruchteil aus nächster Nähe stammen. Immerhin dürfte allen einleuchten, wie die zahlreichen Scherben von Mitropa-Porzellan ins Wasser geraten sind: Von den Dampfern der weißen Flotte wird sicherlich auch heute noch gelegentlich Geschirr in den Fluss geworfen. Die Kinder haben es aufgehoben.
Für Kurzentschlossene boten das Landesamt für Archäologie und die Archäologische Gesellschaft in Sachsen e.V. am 25.06.2014 eine Grabungsführung an der Herzogin Garten in Dresden an. Das ehemalige Gartenareal gilt als bedeutsames Denkmal der Gartenbaukunst, das in seinen Anfängen in das späte 16. Jahrhundert zurückreicht. Das LfA führt seit Januar 2014 archäologische Grabungen auf dem Areal durch, die Dr. Thomas Westphalen fachkundig erläuterte. Das Angebot stieß auf reges Interesse.
Bei hochsommerlichen Temperaturen begaben sich am 07.06.2014 56 Radler aller Altersstufen auf die Spuren erdgeschichtlicher Aufschlüsse, jungsteinzeitlicher Befestigungen, bronzezeitlicher Siedlungen und Gräberfelder sowie historischer Guts- bzw. Parkanlagen. Alles begann aber mit einer Besichtigung der Milchviehanlage von Prausitz in der Gegenwart: Wo vor vier Jahren ein frühbronzezeitliches Dorf mit typischen Großbauten der Aunjetitzer Kultur ausgegraben wurde, stehen heute moderne Stall- und Melkanlagen.
Von den Erfolgen und Schwierigkeiten, ein riesiges ehemaliges Rittergut mit neuem Leben zu erfüllen, erfuhren die Teilnehmer bei einer Führung durch Park und Schloß Jahnishausen. Im Park von Seerhausen dagegen erhebt sich vom 1949 gesprengten Schloss nur noch ein grasbedeckter Schutthügel. Nicht immer ist es also ein Leichtes, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Wer ahnt schon, wo jungsteinzeitliche Grabenwerke oder trapezförmige Grabanlagen verborgen liegen, oder wo einst die Daleminizier einen Orakelsee befragten? Am ehemaligen, längst trocken gelegten Paltzschener See, der heute nur noch eine unscheinbare Senke ist, wären die meisten sicherlich achtlos vorüber gefahren.
Anbei präsentieren wir Ihnen ein paar Impressionen der diesjährigen Frühjahrswanderung mit Dr. Bernd Hofmann, die am 12.04.2014 stattfand und uns über alte Wege in der Dresdner Heide zu prähistorischen Spuren führten. Besonders die kurzweiligen Erläuterungen zu den Wegzeichen und der Geologie/Natur der Heide machten die Wanderung zu einem kurzweiligen Vergnügen für Jung und Alt.
Zur zweiten Jahrestagung und Mitgliederversammlung der Archäologischen Gesellschaft in Sachsen e.V. kamen am 05.04.2014 im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (SMAC) über 60 bzw. 40 TeilnehmerInnen zusammen. Vorträge zum Themenschwerpunkt Naturwissenschaften und Archäologie sowie Führungen stießen auf eine erfreulich positive Resonanz. Insbesondere der Rundgang durch das „Museum im Aufbau“ dürfte bei den Teilnehmern große Neugier auf die künftige Ausstellung geweckt haben.
Wir danken allen Referenten, Herrn Geupel sowie Frau Kramarczyk vom Schloßbergmuseum Chemnitz für ihre Führungen, insbesondere aber auch der Leitung und den MitarbeiterInnen des SMAC, die uns so gastfreundlich in Ihrem Haus empfangen haben.
Dr. Bernd Hofmann vertrat unsere Gesellschaft am 23.03.2014 mit einem Vortrag zum Thema „Dresden im Mittelalter – Siedlung im Sumpfwald oder Verkehrsknotenpunkt“ auf dem Dresdner Geschichtsmarkt.
Unsere erste Busexkursion fand unter großer Beteiligung am 25.01.2014, statt. Im Landesmuseum für Vorgeschichte ließen es sich der Museumsleiter Dr. Bernd Zich und einer der Kuratoren und Ausgräber des Erdwerkes von Salzmünde, Torsten Schunke, nicht nehmen, die AGiS persönlich durch die Ausstellung „3300 BC – Mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt“ zu führen.
Abgerundet wurde die Exkursion durch einen Besuch der Franckeschen Stiftungen, in denen wir ebenfalls kompetent durch die Anlage und das Museum geführt wurden.